Zunahme häuslicher Gewalt während der Fußball-Weltmeisterschaft befürchtet

Kreis Minden-Lübbecke, 31.05.2006

  
Die Fußball-Weltmeisterschaft steht vor der Tür und viele von uns freuen sich auf spannende Spiele, Begegnungen mit Menschen aus aller Welt oder schlicht erhöhte Umsätze. Doch: wo Licht ist, ist auch Schatten. Erfahrungen zeigen, dass im Umfeld großer Fußballereignisse nicht nur die Häufigkeit von Gewalttaten in und um den Stadien zunimmt, sondern auch im "trauten Heim" mehr Gewalttaten verübt werden. Während im Außenbereich bei Tätern und Opfern die Männer fast unter sich sind, sind im häuslichen Bereich überwiegend Frauen und auch Kinder als Opfer betroffen.

Auslöser für gewalttätige Auseinandersetzungen gibt es viele: sei es, dass keine Einigkeit über das einzuschaltende Fernsehprogramm erzielt werden kann oder dass der Frust über ein schlecht gelaufenes Spiel an der Partnerin ausgelassen wird. Zudem spielt Alkoholgenuss in vielen Fällen eine weitere Rolle. Festzuhalten bleibt: Bei häuslicher Gewalt handelt es sich weder um Familienstreitigkeiten noch um ein Kavaliersdelikt, sondern um einen Straftatbestand, der bei Bekanntwerden polizeilich geahndet wird. Darüber hinaus können Täter häuslicher Gewalt aus der gemeinsamen Wohnung verwiesen werden.

Im Kreis Minden-Lübbecke arbeitet seit vielen Jahren eine erfolgreiche Vernetzung mit dem Namen PRIO gegen häusliche Gewalt (Prävention - Intervention - Opferschutz). In dem Netzwerk sind alle wichtigen Hilfseinrichtungen, an die sich Opfer wenden können, zusammengeschlossen (siehe Liste in der Anlage). Wenn Sie Rat und Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht, sich - auch im Vorfeld - mit den angegebenen Einrichtungen in Verbindung zu setzen! Darüber hinaus steht für allgemeine Informationen die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Minden-Lübbecke, Andrea Strulik, unter Telefon-Nummer 0571/807-2109 oder e-mal a.strulik@minden-luebbecke.de zur Verfügung.