ILEK für den Mühlenkreis
Kreis Minden-Lübbecke, 12.06.2006
Als eine der ersten Regionen in NRW hat der Mühlenkreis Minden-Lübbecke ein "Integriertes ländliches Entwicklungskonzept" (ILEK) anerkannt und genehmigt bekommen. Der Leiter des Amtes für Agrarordnung Bielefeld, Bruno Cramer, überreichte die Anerkennung dem Vorsitzenden des Bündnis ländlicher Raum im Mühlenkreis e.V., Landrat Wilhelm Krömer, der stellv. Vorsitzenden Luise Lahrmann sowie dem Geschäftsführer Hartmut Heinen und stellv. Geschäftsführer Rainer Riemenschneider.
Der praktische Nutzen des ILEK für den Mühlenkreis: Für Projekte und Maßnahmen der ländlichen Entwicklung (z.B. Dorferneuerung, Flurbereinigung) erhalten öffentliche und private Antragsteller eine 5% höhere Förderung.
Aber das ILEK hat noch eine weitergehende Bedeutung: Es ist die Grundlage für die nächste EU-Förderperiode von 2007 - 2013. Im Sommer werden hier die Ausschreibungsbedingungen bekannt gegeben, nach denen sich Regionen auch für die kommende Förderperiode bewerben können. Der Mühlenkreis ist derzeit eine von drei Modellregionen für ländliche Entwicklung im Rahmen des EU-Programms LEADER+ und besitzt deshalb gute Voraussetzungen. Das jetzt vorgestellte ILEK fast auf ca. 160 Seiten Ziele, Handlungsstrategien und konkrete Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes zusammen. Das Leitbild lautet "Leben und Arbeiten - attraktive Lebensbedingungen und zukunftsorientierte Erwerbsmöglichkeiten schaffen!". Diesem Leitbild untergliedern sich 18 Handlungsfelder, die die strategische Ausrichtung der Region definieren. Hier geht es beispielsweise vom "Ländlichen Tourismus" über "Perspektiven für Wirtschaftsbetriebe", "Perspektiven für die Land- und Forstwirtschaft" bis hin zu den Handlungsfeldern "Demographischer Wandel - Alt und Jung gemeinsam im Dorf" und "Neue Medien". Dieses breite Maßnahmenpaket hat sich im Mühlenkreis bei LEADER+ bewährt und ist jetzt im Rahmen des ILEK nochmals aktualisiert und neu fokussiert worden. Bei der Erarbeitung des ILEK wurden regionale Experten für die Fachbeiträge sowie andere Beteiligte am Bündnis ländlicher Raum einbezogen und aktiv beteiligt. Das Bündnis ländlicher Raum im Mühlenkreis e.V. ist ein Zusammenschluss von derzeit über 100 Institutionen und Organisationen in der Region. Die Kommunen sind hier ebenso vertreten wie Kammern und Verbände sowie dörfliche Vereine wie Kulturgemeinschaften und Heimatvereine. Aus dem Beteiligungsprozess ergaben sich viele Projektideen, Konzepte für Maßnahmen und strategische Überlegungen für das Entwicklungskonzept. Diese wurde von der Geschäftsstelle redaktionell im ILEK zusammengeführt und zu einem schlüssigen Konzept verarbeitet.
Für die Beteiligten in der Region ist die Arbeit mit der Anerkennung des ILEK jedoch noch nicht zu Ende. Der alte Sepp-Herberger-Grundsatz "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel" erfährt hier neue Bedeutung, denn ab Sommer wollen sich die Beteiligten am Bündnis ländlicher Raum für die neue EU-Förderperiode positionieren. Deshalb finden bereits in den nächsten Wochen Informationsveranstaltungen und -gespräche statt, die hierfür die richtigen Weichen stellen sollen.
Weitere Informationen zum ILEK erhalten Sie beim Referat für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung des Kreises Minden-Lübbecke, Tel. 0571/807-2306.
Übergabe der offiziellen ILEK-Anerkennung vor dem LEADER+-geförderten Projekt "Regionales Symbol"
von links nach rechts:
Hartmut Heinen, Geschäftsführer des Bündnis ländlicher Raum im Mühlenkreis e.V.
Bruno Cramer, Leiter des Amtes für Agrarordnung Bielefeld
Landrat Wilhelm Krömer, Vorsitzender des Bündnis ländlicher Raum im Mühlenkreis e.V.
Luise Lahrmann, Stellv. Vorsitzende des Bündnis ländlicher Raum im Mühlenkreis e.V.
Rainer Riemenschneider, stellv. Geschäftsführer des Bündnis ländlicher Raum im Mühlenkreis e.V.
Thomas Krüger, Amt für Agrarordnung Bielefeld
Jobst Sobbe, Amt für Agraorordnung Bielefeld